Fenster- und Türschutz bei einer Sturzflut oder einem Hochwasser

Bei einer Sturzflut oder einem Hochwasser bieten Fenster und Türen Zutrittswege für die Wassermassen. Entweder drückt sich das Wasser, aufgrund des hydrostatischen Drucks, durch die Dichtungen oder die Fenster oder Türen versagen und springen schlagartig auf. Dieser Vorgang ist besonders gefährlich, da innerhalb kurzer Zeit große Mengen von Wasser und Treibgut in die Räume fließen.

Der Keller kann zur Falle werden

Versagen die Kellerfenster oder die Außenkellertür, strömen die Fluten so lange in die Räume, bis der Wasserstand außerhalb des Gebäudes erreicht ist. Das einströmende Wasser kann durch die Fließgeschwindigkeit nicht gesicherte Kellertüren zuschmeißen, welche sich dann gegen den Wasserdruck nicht mehr öffnen lassen. Dort eingeschlossene Personen können in diesem Fall ertrinken.

Gefährdet sind natürlich nicht nur Keller, sondern auch Souterrainwohnungen und andere tiefliegende Bereiche wie Tiefgaragen.

Wie sichere ich Fenster gegen Hochwasser?

Kellerfenster abzusichern ist relativ einfach möglich. Zunächst können die Lichtschächte hochgezogen oder aufgemauert werden, damit nicht direkt Wasser von der Oberfläche in die Schächte strömen kann. Gegen höhere Wasserstände empfehlen sich druckdichte Kellerfenster, welche auch über einen Schwimmer selbstschließend erhältlich sind. Eine weitere Option sind Klappen, die von innen über das Fenster gebaut werden können. Diese müssen im Fall des Falles vorher händisch verschlossen werden. Bei einer sehr untergeordneten Bedeutung des Raumes, könnten die Fenster auch schlicht zugemauert werden. Hier ist allerdings auf eine sorgfältige Ausführung zu achten, damit anstehendes Wasser nicht durch das neue Mauerwerk drücken kann.

Wie sichere ich Türen gegen Hochwasser?

Druckdichte Kellertüren und Garagentore sind ebenfalls erhältlich. Hier gibt es Türen und Tore, die an sich schon die Wasserdichtheit erfüllen oder es werden druckdichte „Vortüren oder -tore“ installiert. Jeweils ist auf eine fachgerechte Montage zu achten um einen ausreichenden Schutz garantieren zu können.

Fenster- und Türöffnungen bieten bei einer Sturzflut oder einem Hochwasser Wassermassen einer Sturzflut in das Gebäude gelangen. Die höchste Gefährdung liegt bei Kellerfenstern und -türen vor oder bei Fenstern die Richtung Hang weisen. Die meisten Fenster und Türen sich nicht wasserdruckdicht ausgeführt und auch nicht wasserdicht an die Laibung angeschlossen. Da oberflächig ablaufendes Wasser zuerst die tiefliegenden Bereiche überflutet, sind Keller besonders gefährdet. Schlagartig vollaufende Keller können schnell zur Falle werden. Deswegen ist ein effektiver Fenster- und Türschutz wichtig.

Alternativer Objektschutz

Weiter können Sie Ihre Fenster und Türen durch Schots, Dammbalkensysteme oder Hochwasserbarrieren schützen. Bei geringen Wasserständen helfen auch Sandsäcke oder Floodsax.

Einbruchschutz ist Hochwasserschutz

Je höher die Widerstandsklasse gegen Einbruch (RC1N-RC6) desto sicherer ist auch der Schutz gegen die Wasser- und Schlammmassen, die sich infolge von Starkregen bilden können. Ist ein Gebäude mit Fenstern zum Hang hin ausgerichtet, sollten diese mit einer hohen Einbruch-Widerstandsklasse ausgestattet sein oder mit einbruchhemmenden Folien und Pilzkopfverriegelungen nachgerüstet werden, damit die Scheiben nicht durch die Wucht des anströmenden Wassers zu Bruch gehen.